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Westeastern Diwan

Wie koennen sich Menschen voneinander lernend begegnen?

Was heisst Westeastern Diwan?

Das Leben kann eine bedeutsame, freudvolle Brücke sein,

wenn Klarheit in Bezug auf sich selbst und das jeweilige Gegenueber entsteht

Einen Sprachkurs zu machen, bedeutet immer eine mehrfache intensive Begegnung und Herausforderung:

1. Mit sich selbst, mit seinem momentanen Lernpotenzial, seiner Motivation vor dem eigenen persönlichen und kollektiven kulturellen Hintergrund und

2. Mit der fremden Sprache und Mentalität, vermittelt durch eine Lehrkraft und ausgewählte Medien.

Dargestellt nach Ruth Cohns berühmter themenzentrierter Interaktion, ergibt sich dabei ein Schema, in dem sowohl  der Trainer als auch alle Kursteilnehmer in einem Prozess involviert sind, der teilweise bewusst gesteuert werden kann, teilweise aber auch aus unbewussten Komponenten besteht, die den gewuenschten Erfolg nicht unbedingt garantieren. Zumindest nicht in der gewuenschten Zeit. Die in den ueblichen Sprachkursen und erst recht in den Integrationskursen meist zu knapp bemessen ist. Diese Faktoren jedem Teilnehmer durch darin geschulte Trainer angemessen bewusst und dadurch loesbar zu machen, ist auch Teil der Lehrkunst. Denn diese "Stoerungen" haben zu Recht in Ruth Cohns Modell Vorrang vor der Fortsetzung des themenzentrierten Unterrichts. Der bis heute im freiberuflichen Bereich komplett unterbezahlt ist.

Sprachkurse können das intensivieren und fortsetzen, was seit Jahrtausenden das Wesen von uns Menschen ausmacht: Der Austausch von Kenntnissen, Ideen und Waren soll im besten Fall zur gegenseitigen persönlichen und materiellen Bereicherung (win-win) auf friedliche Art und Weise führen. Unsere Ziele und Neugier, uns im Spiegel des Anderen, anderer Menschen und Kulturen, kennenzulernen, motivieren uns dabei, mittels der Interaktion Ähnlichkeiten und Unterschiede festzustellen und dabei unseren eigenen momentanen Standpunkt zu definieren.

Sprachkurse beinhalten damit immer auch eine Herausforderung an sich selbst: die momentane Begegnungs- und Lernfähigkeit kennenzulernen und zu erweitern. Jeder, der Fremdsprachen gelernt hat, weiß, wie unterschiedlich wir – abhängig vom Alter, von der momentanen Befindlichkeit, vom Umfeld, von der Motivation, von der Interaktion mit Lehrkräften und Mitlernenden – mitunter die Fremdsprache aufnehmen und beherrschen. Die augenblickliche Verfassung, auch in emotionaler Hinsicht, und Motivation spielen dabei eine große Rolle!

Und eines ist auch klar: Je ehrlicher und motivierter wir im Umgang mit uns selbst und anderen sind, desto mehr gewinnen wir selbst ein ehrliches Profil, tauchen unsere momentanen Grenzen und möglichen Erweiterungen auf. Daher lege ich in meinen Sprachkursen bei den Fortgeschritteneren großen Wert auf kulturelle und interkulturelle Themen, indem die Teilnehmer über neu gelernte Sprachmuster über Erfahrungen hier in Deutschland oder Themen aus ihren Ländern berichten. Dabei machen sie oft überraschende Erfahrungen – Ähnlichkeiten trotz vermeintlicher großer kultureller Differenz oder auch Unterschiede trotz vermeintlicher kultureller Ähnlichkeit.

Ich selbst interessiere mich seit meiner Jugend für andere Sprachen, Kulturen und ihr jeweils anderes Denken, Fühlen und Handeln. Und bin überzeugt: Differenzen müssen bei fairem, ehrlichem Austausch nicht zu Aggression, Unverständnis und Trennung führen! Ganz im Gegenteil – die Bereitschaft und das Interesse, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, ohne deshalb eigene wichtige Anteile aufzugeben, bilden auf beiden Seiten Brücken, die zukunftsweisend sein können.

Orient und Okzident, Morgenland und Abendland haben sich über Jahrtausende angezogen, bekriegt und befruchtet. Diese nachhaltigen Begegnungen schlugen sich auch auf einem Kerngebiet der Sprache, nämlich der Poesie nieder.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfreuten sich die erstmals von Rückert übersetzten Verse des unsterblichen Hafis in Deutschland großer Beliebtheit. Auch der deutsche Dichterfürst Goethe begeisterte sich an der subtilen und leidenschaftlichen Poesie von Hafis und verfasste, verliebt in Marianne von Willemer und zusätzlich inspiriert durch Kostümierungen im persischen Stil, seinen Westöstlichen Diwan, dessen berühmte Eingangsverse lauten:

 

Wer sich selbst und andere kennt,

wird auch hier erkennen:

Orient und Okzident

sind nicht mehr zu trennen

 

Denn Leute, die neugierig auf sich selbst und andere sind, stellen fest, dass wir Menschen alle ähnliche Bedürfnisse haben und bei ausreichend Offenheit und Respekt eine Verständigung nicht schwer, die Brücke hin zum anderen möglich und wünschenswert ist. Das interkulturelle Zusammensein in jedem Kurs, die vielen individuellen Begegnungen bündeln sich im behaglichen Sitzen auf dem Diwan, dem Symbol für gemütliches Zusammenkommen und lebhaften Austausch.

Und er soll auch signalisieren: Egal woher wir kommen, egal wohin wir gehen und egal wo wir gerade sind – unsere Erde sollte für alle Lebewesen auch eine echte Heimstatt, ein Ort der Geborgenheit werden. Und dazu können wir mit unserer eigenen Haltung beitragen.

Wer Interesse hat, sei es als Muttersprachler oder Nicht-Muttersprachler, die deutsche Sprache speziell ueber Texte, Artikel oder literarische Texte, kennenzulernen, ist bei mir auch richtig. In allen Unterrichtsmodulen lege ich auch Wert auf ein gezieltes Schreibtraining. Denn Schreiben hilft, das, was ich gelernt habe, zu reflektieren und bewusst anzuwenden. Im Moment unterrichte ich vor allem Frauen, in Einzel- oder Kleingruppen. 

Was die Vermittlung von Deutschkenntnissen im Einzelunterricht oder Kleingruppen angeht, arbeite ich mit dem Berliner Institut www.deutsch-individuell.com zusammen. Ich freue mich auf Euer Interesse und Eure Kontaktaufnahme! Sei es direkt ueber mich westeastern-diwan@gmail.com oder ueber info@deutsch-individuell.com .

Daneben biete ich Spaziergaenge in Berlin zu gewissen Themen an. Vor allem, was die Zeit zwischen 1750 und 1820 angeht. Es war eine der wichtigsten Epochen fuer deutsche Literatur und Philosophie, deren Erkenntnisse noch bis heute ungenutzt brachliegen. Welche inspirierenden Persoenlichkeiten waren damals in Berlin? Was waren ihre wichtigen Erkenntnisse, die andere wiederum beeinflusst haben? Mit wem standen sie in Verbindung? Auf diesen Spaziergaengen, die ich auf Deutsch, Englisch und Italienisch unternehme, besuche ich mit den Kleingruppen auch nette Cafes und Restaurants. Ggf. kann ich Konzert- und Theaterbesuche mit integrieren. Ich freue mich auf Euer Interesse und gemeinsame Unternehmungen!

 

Hier koennen Inhaber von Geschaeften, von denen ich ueberzeugt bin, fuer 50 Euro monatlich meine Beschreibung von ihnen und ihren Produkten publizieren